Zumeist ist eine Durchfallerkrankung bei Kindern infektiös bedingt, hier überwiegen Viren bei weitem Bakterien als Ursache (z.B.Rotaviren, Noroviren, Adenoviren).
Übertragen werden diese Keime oft im Kindergarten über Schmierinfektion. Durch die Entzündung im Darm kommt es zu dünnflüssigen Stühlen mehrmals täglich, diesen Stühlen kann auch Schleim oder Blut beigemengt sein und sie sind stark übelriechend. Begleitsymptome sind oft Erbrechen und Fieber.
Wichtig ist es, auf den Allgemeinzustandes des Kindes zu achten und auf den Flüssigkeitshaushalt zu achten. Je öfter der Stuhlgang/ das Erbrechen, desto mehr muss das Kind trinken. Sollte die Flüssigkeitszufuhr wegen starkem Erbrechen oder Übelkeit nicht ausreichend sein, drohen Exsiccose(Austrocknung), Apathie, im schlimmsten Fall ein hypovolämischer Schockzustand. Anzeichen einer Austrocknung sind trockene Schleimhäute, eine reduzierte Harnmenge (auf nasse Windeln achten!), Apathie und hallonierte Augen. Bei drohender Exsiccose muss umgehend eine Infusionstherapie eingeleitet werden, um weitere Folgeerscheinungen zu vermeiden und den Flüssigkeitshaushalt wieder auszugelichen (ebenso der Blutzucker und die Blutsalze)
Wenn Ihr Kind nicht erbricht und Flüssigkeit gut behalten kann und sich in einem guten Allgemeinzustand befindet und ausreichend trinkt können Sie zu Hause folgende Maßnahmen ergreifen:
Empfehlenswert ist Schonkost bis zum Abklingen der Symptome.
Das heisst Sie sollten fettreduzierte und zuckerreduzierte Kost verabreichen, aber keine Diät einhalten. Nahrung ist wichtig für den Darm für die Regeneration.
- Blähendes Gemüse und Salat sowie Rohkost sollten nicht gegeben werden.
- Gut verträglich sind Zwieback, Butterkekse, Weißbrot, Toastbrot, Biskotten, ein mürbes Kipferl, gekochte Karotten und gekochte und zerdrückte Erdäpfel.
- Als Getränke können verdünnte Fruchtsäfte, leicht gezuckerte Tees und Wasser ohne Kohlensäure empfohlen werden.
- Elektrolytlösungen, die in der Apotheke erhältich sind, regulieren auch den Haushalt der Blutsalze.
- Abführende Lebensmittel wie purer Apfelsaft, Traubensaft, Sauerkraut, Milchprodukte sollten vermieden werden.
Folgende lebensmittel hingegen wirken auf natürlichem Weg gegen Durchfall:
- Schwarztee
- Heidelbeeren (Rezept für Heidelbeermus: 20g Heidelbeeren mit 1/4l Wasser und Nelken und Zimtrinde aufkochen und pürrieren)
- Karotten / Karottenpüree
- Reis
- Karotten-Reisschleimsuppe
- Bananen
- Geriebener Apfel – hier ist es wichtig, dass er eine Zeit lang stehen bleibt und braun wird, dann entsteht Pektin, das stopfend wirkt).
Zudem ist der Aufbau der Darmflora sehr wichtig, hier gibt es viele Präparate in der Apotheke, die leicht als Pulver oder Tropfen verabreicht werden können.
Bei chronischem Durchfall oder längerfristiger Gewichtsabnahme oder chronisch rezidivierenden Bauchschmerzen muss eine weitere Abklärung erfolgen! In diesem Fall kann es sich um eine Weizenallergie, Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine chronisch entzündliche Darmerkrankung handeln.